Sportvg Feuerbach Info 04/2015

33 Abteilung Judo Kunjavski 3:1 durch. Matthias Baur musste seinen Kampf abgeben, Christoph Bächtle holte ein Unentschieden. Damit war die Meisterschaft bereits vor dem Kampf gegen den SV Fellbach 3 perfekt. Vielleicht war das der Grund, warum die Mannschaft zum Abschluss ihre schlechteste Vorstellung zeigte. Andreas Off siegte, Hannes Marlok gewann kampflos, Igor Kunjavski kämpfte engagiert, verlor dennoch, Christoph Bächtle und Matthias Baur blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Der Vergleich ging unnötig 2:3 verloren. Doch am Ende zählt das Ge­ samtergebnis und da lagen die Feuerbacher trotz Punktgleichstand mit randori Stuttgart 2 und dem KSV Esslingen 3 in den Unterbewertungen weit vorne. Bei den Kampfpunkten und den Wertungspunkten distanzierten sie die Verfolger klar. Zudem hatte die Sportvg-Mannschaft beide Ver­ folger im direkten Vergleich besiegt. Die Mannschaft ist ausgeglichen besetzt: Zu den Nachwuchskräften Alexander Baur, Matthias Baur und Igor Kunjavski gesellen sich die erfahrenen Kämpfer Hannes Marlok, Andreas Off und Christoph Bächtle. Alle sechs zeigten starke Leistungen. Matthias Baur präsentierte sich technisch gut und gewann mit sehenswerten Würfen. Alex Baur überzeugte mit starker Physis und guter Technik im Stand und am Boden. Bei Igor Kunjavski sind seine neuen Qualitäten im Bodenkampf hervorzuheben. Mehrfach zwang er seine Gegner mit seiner Spezial­ technik, einem Armstreckhebel, zur Aufgabe. Andreas Off ist diese Saison zu einem sicheren Punktelieferanten geworden. Von acht Kämpfen gewann er sieben – obwohl er stets gegen schwerere Gegner antreten musste. Hannes Marlok zeigte auch in die- sem Jahr attraktives und technisch versier- tes Judo. Er sammelte in acht Begegnungen sechs Siege. Und Oldie Christoph Bächtle bewies, dass man auch im fortgeschrittenen Alter noch für Punkte gut sein kann. Von acht Kämpfen verlor er lediglich einen. Die Meisterschaft ist das Ergebnis mehr- jähriger Aufbauarbeit. Mannschaftscoach Steffen Marlok, sein Bruder Hannes Marlok und Andreas Gepperth haben das Team aufgebaut. Seit der Rückkehr in die Bezirks­ liga ist Steffen Marlok maßgeblich für die Mannschaft und das Training verantwort- lich. Marlok kämpft selbst in der Regional- und in der Bundesliga. Er wurde Baden- Württembergischer Meister, startete bei den Deutschen Pokalmeisterschaften und wurde mit dem KSV Esslingen mehrfach deutscher Mannschaftsvizemeister – zuletzt im Herbst 2015. Mit dem SV Fellbach, für den er seit einigen Jahren ebenfalls kämpft, ist er wiederholt Meister in der Oberliga geworden und dieses Jahr in die Regionalliga aufgestiegen. Er hat zudem die Trainer­ lizenzen C und B absolviert. Seine Erfahrung aus den oberen Ligen gibt er im Training weiter. Das Training der Judoka ist vielseitig. Neben Technik- und Taktiktraining fließen auch Elemente aus dem Cross-Fit und aus dem funktionellen Krafttraining ein. Und es werden, zum Leidwesen einzelner Trainings­ teilnehmer, auch Elemente aus dem Turnen integriert. Physisch waren Marloks Kämpfer sehr gut vorbereitet. Das zeigte sich zum Beispiel beim Kampf von Andreas Off gegen David Florczak von randori Stuttgart 2, in dem Off gegen den körperlich überlegenen Gegner einen kleinen Vorsprung über die Zeit brachte und dabei auch taktisch klug agierte. Oder das Unentschieden, das Christoph Bächtle gegen den Esslinger Tom Renken herausholte, wie auch der offensiv geführte, wenn auch glücklos beendete Kampf von Hannes Marlok gegen den Sindelfinger Fabian Staber. Wenn es über die volle Kampfzeit ging, bewiesen die Feuerbacher Kampfgeist und Durchhalte­ vermögen. Ob es für das Team in der Landesliga wei- tergeht, ist zurzeit noch ungewiss. In der Landesliga müssen zwei Gewichtsklassen mehr besetzen werden. Besonders im Halbschwer- und im Schwergewicht, also bis 100 und über 100 Kilogramm haben die Feuerbacher Judoka momentan keine Optionen. In den Klassen bis 60, bis 66 und bis 73 Kilogramm ist die Mannschaft nur einfach besetzt. Taktische Manöver schei- den somit aus, Ersatzleute im Fall von Verletzungen gibt es nicht. Trainer Marlok sieht den Aufstieg daher mit gemischten Gefühlen. „Ständig in Unterzahl antreten zu müssen, da kommt keine Freude auf. Wir haben noch Zeit mit der Entscheidung, aber wir sollten uns das gut überlegen mit dem Aufstieg.“ Der letzte Aufstieg einer Judomannschaft der Sportvg Feuerbach in die Landesliga war 1987. „Damals hatten wir alle Gewichts­ klassen besetzt, zum Teil sogar doppelt. Damit konnten wir uns kurzfristig in der Landesliga halten, bevor die Mannschaft sich mehr oder weniger aufgelöst hatte“, erinnert sich Christoph Bächtle, der schon damals in der Mannschaft stand. Der Rück­ zug einiger Kämpfer bedeutete das schnelle Aus. Es folgten fast 20 Jahre Liga-Abstinenz.

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